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Tipps und Regeln zum Herbarisieren

 

Was ist ein Herbar? Ein Herbar ist eine Sammlung von gepressten, getrockneten, auf Papier aufgezogenen und  etikettierten Pflanzen. Wissenschaftliche Herbarien dienen der (Erst-)Beschreibung  von Pflanzen (Typusexemplare), als Grundlage für Klassifikationsarbeiten und zur Erstellung von Bestimmungsschlüsseln. Wichtig hierfür ist, daß Pflanzen möglichst komplett herbarisiert sind, also mit Blüten, mit Früchten, im vegetativen (nicht-blühenden) Zustand, auch als Jungpflanzen. die größten derartigen Herbarien sind Kew (England) und St. Petersburg (Russland) mit jeweils rund 6.5 Millionen Bögen. Aber auch kleinere Herbarien mit Sammlungen einiger tausend Bögen mit lokal bedeutsamen Pflanzen sind als Anschauungsmaterial für auswärtige Botaniker oder zur Dokumentation der lokalen Artenvielfalt unschätzbar.

Private Herbarien haben in der Regel eine etwas andere Zielsetzung. Sie helfen beim Kennenlernen einer lokalen Flora, liefern Referenzmaterial zum Bestimmen von Pflanzen, machen manchmal die Bestimmung von Pflanzen erst möglich, wenn etwa Pflanzen in einem schwer bestimmbaren Zustand vorliegen (z. b. nur Blätter, Jungpflanzen, Früchte). Voraussetzung für diesen Nutzwert eines privaten Herbars ist allerdings, daß auch ein privates Herbar mit ähnlicher Sorgfalt wie ein wissenschaftliches Herbar angelegt wird - die Übergänge sind im Grunde fließend. Auch wissenschaftliche Herbarien sind zum guten Teil aus privat gesammelten Material in Jahrzehnten oder Jahrhunderten gewachsen.

Bau einer Pflanzenpresse. Damit das herbarisierte Pflanzenmaterial über viele Jahre hinweg in möglichst wenig veränderten Zustand dauerhaft erhalten wird muß es entsprechend aufbereitet werden. Der erste Schritt ist das Pressen und Trocknen der Pflanzen. Hierzu wird üblicherweise eine Pflanzenpresse verwendet, wenn man sich auch notfalls mal mit einigen Bögen Zeitung und einem Stapel Bücher behelfen kann.

Käufliche Pflanzenpressen sind teuer (ab EUR 60) und haben oft ein ungünstiges Format. Deswegen hier eine Anleitung zum Selbstbau einer geeigneten Presse.
Sie benötigen an Material

  • 2 Sperrholzbretter 27 x 42 x 1 cm (Baumarkt); alternativ gehen auch Tischlerplatten oder Pressspanplatten, die dann aber etwas dicker sind (12 - 18 mm)
  • 2 Spannriemen (Koffergurt oder selbstspannender Lastenbefestigungsgurt)
  • jede Menge Wellpappe, die sich auf 27 x 42 cm zuschneiden läßt (Verpackungsmaterial aus Elektrogeschäften, Möbelgeschäften, Baumärkten etc.). Gemeint ist der Typ Wellpappe, der aus den Schichten Papier - Welle - Papier besteht. Zurechtgeschnitten wird vorzugsweise so, daß die "Röhren" parallel zur Schmalseite der Pappe laufen (bessere Durchlüftung).
  • ein Tapeziermesser (so eins mit abbrechbarer Regenerationsklinge) zum Schneiden der Wellpappe
  • einen Stapel Zeitungen (die Maße der Sperrholzbretter sind auf unsere lokale Tageszeitung bezogen; wenn Sie andere Lektüre bevorzugen, passen Sie die Maße entsprechend an: 1 Seite, in der Mitte gefaltet, Maße + 1cm = Sperrholzbrett). Sie sollten aus praktischen Erwägungen aber knapp unter A3 bleiben ( 297 x 420 mm) mit den Brettmaßen, sonst haben Sie später Probleme mit dem Aufziehen auf Herbarbögen.

Ich habe das probeweise mal alles in einem lokalen Baumarkt besorgt zum Preis von rund EUR 10; dort auch gleich die Wellpappe aus den Verpackungsmüllcontainern geräumt und auf den mit Stahl belegten Packtischen die Wellpappe mit den Brettern als Schablone zurechtgeschnitten. Zeitaufwand: 20 Minuten.

Die Sperrholzplatten geben den stabilen Rahmen der Presse ab (für Schönheit und Dauerhaftigkeit kann man die Platten auch mit Farbe oder Lack behandeln). Darauf kommt eine Stück Wellpappe. Dann kommt ein gefaltetes Blatt Zeitungspapier (Sauglage), dann kommt ein gefaltetes Blatt Zeitungspapier, in dem die zu pressende Pflanze angeordnet ist, und da drauf wieder eine Sauglage. Auf das Ganze kommt einem Stück Wellpappe. Und so geht's weiter: Saugschicht, Faltblatt mit Pflanzenmaterial, Saugschicht, Wellpappe. Auf die letzte Probe werden die restlichen Stücke Wellpappe gepackt, oben drauf kommt die zweite Sperrholzplatte und das ganze Päckchen wird mit den zwei Spannriemen parallel zu den Schmalseiten festgezurrt.Draufstehen zum richtig fest Pressen ist erlaubt.

Wer kein Zeitungspapier verwenden will hat natürlich auch einige kostspieligere Möglichkeiten. Anstatt der zeitungspapierernen Sauglage kann passend zurechtgeschnittenes Löschpapier oder saugfähiger Filz verwendet werden (Papier-, Bastelgeschäfte, Versandhandel). Gut saugfähig (erst ausprobieren!) ist auch Malerkrepp, der beispielsweise in 20-m-Rollen (85 cm breit) im Baumarkt zu kriegen ist (ca. DM 10). Statt dem Zeitungspapier, in das die Pflanzen gelegt werden,  kann man Makulatur (unbedrucktes Papier) nehmen oder ungeprägte, unbedruckte Tapete (passende 53 cm breit), alles aus dem Baumarkt. Und schließlich kann man natürlich auch Wellpappe fertig zugeschnitten kaufen.

Im Notfall kann man die Pflanzenpresse auch durch einige Bögen Zeitung und einen Stapel Bücher ersetzen - aber wenn man das Herbarisieren anfangen will, lohnt sich die relativ geringe Investition in eine Eigenbau-Presse.

Soweit zum Vorgeplänkel; jetzt geht's zum Sammeln.

Wo darf gesammelt werden? Gemeint ist eher "wo darf nicht gesammelt werden", nämlich:

  • in Naturschutzgebieten,
  • in sonstigen schützenswerten Biotopen
  • auf Privatgrundstücken, es sei denn, der Besitzer stimmt zu oder schaut gerade nicht hin
  • auf Autobahnmittelstreifen (stellvertretend für alle unnötig riskanten Sammelaktionen)

Was darf gesammelt werden? Sicher nicht gesammelt werden dürfen

  • geschützte Pflanzen (also im Zweifelsfall erst betimmen, dann pflücken)
  • gefährdete Arten (Rote-Liste-Arten)
  • Pflanzen, die am jeweiligen Standort nur in wenigen Exemplaren vorkommen, unabhängig von ihrer Gefährdung. Faustregel (1:20-Regel): Von 20 Exemplaren am Standort darf höchstens eines entfernt werden. Von 20 Zweigen eines Gehölzes darf nur einer entfernt werden. Diese Regelung stellt halbwegs sicher, daß isolierte Pflanzenstandorte nicht durch die Sammelwut vernichtet werden.

Wie werden Pflanzen zum Herbarisieren vorbereitet? Gesammelt werden gut entwickelte, typische Exemplare.

Jede Pflanze, die zum Herbarisieren vorgesehen ist wird mit ergänzenden Angaben in einem Feldnotizbuch vermerkt:

  • Datum
  • Name des Sammlers
  • Name des Bestimmers
  • Sammelnummer. Hier kann man mehr oder weniger elaboriert vorgehen. Es ist aber sicherlich sinnvoll, informative Sammelnummern zu vergeben (Datum/lfd. Nr. oder Projekt/Jahr/lfd. Nr.)
  • Name der Pflanze. Das ist der wissenschaftliche Name, wenn die Pflanze bekannt ist. Bei unbekannten Pflanzen kann man zunächst (bis zur Bestimmung) einen deskriptiven Namen erfinden (Flaumstengel, rotes Nelkengewächs, Wasserstaude). Sowas hat einen höheren Informationswert als "Weiß-nicht-Nr.17".
  • Deutscher Name (evtl. weitere regional gebräuchliche Namen)
  • Ortsbeschreibung. Alle Angaben, die nötig sind, um den Standort wiederzufinden, also Orts-, Straßenbezeichnung, Wege, Entfernung zu markanten Punkten, Koordinaten (kann auch später anhand von Messtischblättern nachgetragen werden; für private Zwecke notfalls verzichtbar, ganz praktisch ist ein GPS-Gerät vor Ort). Vermeiden Sie aber  nicht nachvollziehbare Ortsangaben wie "unter Tante Ullas Pflaumenbaum".
  • Biotopbeschreibung. Boden und Untergrund, Feuchtigkeitsverhältnisse, Licht, Begleitvegetation. ("kiesige, trockene Stelle fast unter der Nordseite eines Schlehdorngebüschs, ansonsten eher sandig-lehmig; 10 m südlich des Waldrands, daneben einige Wurmfarne und Maiglöckchen; auf leicht geneigten Südwesthang mit Halbtrockenrasen mit eingestreutem Schlehdorn- und Zitterpappelbewuchs").
  • Pflanzenbeschreibung mit allen Merkmalen, die am Herbarexemplar nicht oder potentiell nicht mehr sicher zu erkennen sind: Blüten-, Fruchtfarbe, Geruch, beobachtete Insekten, Wuchsform (kriechend, windend, aufrecht), Geselligkeit, Rhizome, Wurzeln; bei Gehölzen Höhe, Wuchsform, Rinde.
  • Anmerkungen

Je nach Perfektionsdrang wird man sicherlich einige der Punkte etwas knapper abhandeln - aber auch vielleicht gerade die fehlende Angabe später vermissen. Das Feldnotizbuch ist Teil ihres Herbars - es empfiehlt sich, hierfür ein eigenes Notizbuch zu führen. Alternativ kann man die angaben auch auf Herbarzetteln notieren, die mit der Pflanze durch den Herbarisierungsprozess mitgeführt werden (siehe weiter unten).

Die gesammelten Pflanzen sollen sauber sein, frei von Erdresten usw.. Wesentlich sind Blüten, u. U. in verschiedenen Entwicklungsstadien. Für manche Arten sind ausserdem auch Früchte, Wurzeln, Rhizome zur Artabgrenzung und zum Bestimmen wichtig.

Die gesammelte Pflanze wird auf dem aufgeklappten Zeitungsbogen angeordnet, so daß alle Teile erkennbar sind. Hierbei müssen gelegentlich Teile der Pflanze in etwas unnatürlicher Weise zurechtgerückt werden. Blüten und Köpfchen können teilweise aufgeschnitten werden, um z. B. die Staubblätter erkennen zu lassen. Einzelne Blätter werden umgedreht oder umgeknickt, um die Blattunterseite erkennen zu lassen; ansonsten ist darauf zu achten, daß Blätter ausgebreitet sind und nicht umgeklappt, zusammengeschoben oder faltig. Es sollen möglichst wenig Pflanzenteile sich überdecken.

Große Pflanzen können V-förmig geknickt werden, damit sie auf den Bogen passen, oder sie werden mehrfach durchgeschnitten und nebeneinander angeordnet (/ / /). Manchmal muß eine gut entwickelte Pflanze zurechtgetrimmt werden, ohne ihr Erscheinungsbild zu sehr zu verändern. Fleischige Pflanzenteile (Früchte, Wurzeln) werden zum Trocknen halbiert. Grundregel: das gepresste Exemplar soll alle kritischen Aspekte der Pflanze zeigen.

Wenn auf dem Blatt genügend Platz ist, können mehrere Exemplare gepresst werden, die die Variationsbreite der Population zeigen, oder es können zusätzlich Jungpflanzen oder vegetative Exemplare mitgepresst werden.

Investieren Sie ruhig einige Zeit in das Auslegen der Pflanzen; es kann den Unterschied zwischen einem mittelmäßigen und einem exzellenten Herbarblatt ausmachen.

Das Zeitungsblatt wird dann zugeklappt, die Sammelnummer auf der Zeitung vermerkt, in der Presse auf eine Sauglage gelegt, darüber wieder eine Sauglage und die Wellpappe. Mit der nächsten Pflanze wird genauso verfahren, bis alle zu pressenden Pflanzen in der Presse aufgeschichtet sind. Obendrauf packt man die restlichen Wellpapppen, dann kommt die obere Sperrholzplatte drauf und die Spannriemen werden festgezurrt.

Pressen und Trocknen. Es ist sehr wichtig, die Pflanzen rasch zu trocknen. So werden Farben und Strukturen am besten erhalten. Ideal ist ein Trockenschrank, aber den haben natürlich nur professionelle Sammler. An einem trockenen, gut belüfteten Platz muss mit einer Trockendauer von 3 - 5 Tagen gerechnet werden. Fleischige oder sukkulente Pflanzenteile brauchen länger. Wichtig: Nach dem ersten oder zweiten Tag wird das Zeitungspapier, in dem die Pflanzen liegen und die Sauglage gewechselt. Das Zeitungspapier können Sie einige Tage später bereits wieder zum Pressn verwenden. Die Wellpappe unterstützt die Luftzufuhr und den Trocknungsprozess. Experimentieren Sie nicht mit dem Backofen - Sie wollen keine Holzkohle erzeugen. Während des Trocknungsprozesses öfters mal die Spannriemen nachspannen: Trocknen = Schrumpfen.

Im getrockneten Zustand kann man die Pflanzen im Prinzip beliebig lange aufbewahren, bevor man sie auf Herbarbögen aufzieht. Die Gefahr einer Beschädigung der Pflanzen ist so allerdings größer.

Praktische Vorgehensweise. In der Regel wird man die Pflanzen nicht bereits am Fundort für die Pressung vorbereiten und in die Presse legen. vielmehr wird man eine Anzahl Pflanzen sammeln und sich dann an einen wind- und regengeschützten Platz zurückziehen, um die für die spätere Qualität des Herbarexemplars entscheidenden Schritte (s. o.) durchzuführen. U. U. wird man einen ganzen Tag sammeln und erst zu Hause Pressung und Trocknung in Angriff nehmen.

Will man so vorgehen, muß sichergestellt werden daß, die Pflanzen bis dahin unbeschädigt überstehen. An ein bereits welkendes Exemplar brauchen Sie normalerweise keine Mühe mehr verschwenden: es gibt nur ein schlechtes Herbarexemplar her. Eine brauchbare Sammeltechnik ist, wenn Sie die gefundenen Pflanzen locker und luftig einzeln in Zeitungspapier einschlagen und ohne gegenseitiges Quetschen und Drücken in einer Plastiktüte sammeln (Sammelnummer auf die Zeitung schreiben!). Übrigens: unsere Altvorderen haben statt der Alditüte eine Botanisiertrommel verwendet. Bei entsprechender Sonneneinstrahlung kann man feuchtes Zeitungspapier zwischen die Päckchen legen. Bitte sammeln Sie keine buntgemischten Blumensträusse in einer Plastiktüte; kleinere Pflanzen, wichtige Pflanzenteile, Früchte und anderes wichtige Merkmale können verloren gehen. Abfallende Pflanzenteile, z. B. auch Samen oder Sporen werden in kleinen Tütchen gesammelt, bei Bedarf getrocknet und später mit dem Herbarbogen zusammen aufbewahrt (mit Sammelnummer beschriften).

Manche Pflanzen kann man notfalls über 1 - 2 Tage im Kühlschrank konservieren, aber bei vielen wird die Qualität rasch schlechter und manche Pflanzen sind schon nach einem Tag recht matschig.

Der zweite zeitaufwendige Teil ist die Pflanzenbestimmung. Das kann man vor Ort machen oder anhand von zusätzlich mitgenommenen Exemplaren auch wieder zu Hause. Man kann dann die nette Überraschung erleben, daß man bei dieser und jeder Pflanze bestimmungswichtige Teile nicht mitgesammelt hat, was dann auch das potentielle Herbarexemplar unbrauchbar macht (aber man hat was dazu gelernt!).

Planen Sie genügend Zeit für die Bestimmung, das Auslegen vor dem Pressen und  das Pressen ein: Es sind die entscheidenden Schritte für die Qualtität Ihres Herbarbelegs.

Die fertig gepressten Pflanzen werden auf Herbarbögen aufgezogen. Das sind je nach Pflanzengröße Bögen festen, säurefreien, nicht gilbenden Papiers  oder dünnen Kartons im Format A3 oder A4. Glattes 100 g Zeichenpapier hat sich bewährt; noch festeres Papier ist besser.  Zum Aufziehen gibt es wieder verschiedenen Techniken:

  • Man kann die Pflanzen mit gummierten Papierstreifen auf dem Bogen fixieren (das ist die professionelle Methode) oder
  • man kann die Pflanzen flächig mit wasserlöslichem Leim, z. B. Buchbinderleim auf den Bögen festkleben. Tricktechnik: Leim 1:1 mit Wasser mischen, auf einer Glasplatte ausstreichen, Pflanzen vorsichtig auf Glasplatte legen, mit Pinzetten wieder aufnehmen und auf den Herbarbogen legen, andrücken, evtl. an einigen Stellen sparsam (!) nachleimen.
  • Mit diversen Photoklebern aus der Tube, schmalstreifig an den festzuklebenden Pflanzenteilen aufgebracht, haben wir auch gute Erfahrungen gemacht.
  • Bögen nicht mit Selbstklebefolie oder Dokumentenhüllen überziehen - Sie müssen zum Betrachten von Merkmalen an die herbarisierte Pflanze "rankommen".

Die erste Methode hat den Vorteil, daß man die Pflanzen bewegen kann und damit besser betrachten; ausserdem ist die Knickgefahr beim Blatttransport geringer. Bei der Leim- und Klebertechnik wird die Gefahr reduziert, daß Pflanzenteile abbrechen und verlorengehen.

Zu guter letzt will das Herbarblatt noch beschriftet werden; d. h. es wird mit einem Etikett versehen. Dieses Etikett enthält - dauerhaft gedruckt (also möglichst Laserdrucker,  kein Tintenstrahler!) - im wesentlichen die gleichen Angaben wie das Feldnotizbuch:
 
 

Projekt  Exkursionen bei Karlsruhe 1998
Name   Stellaria holostea
Familie  Caryophyllaceae
dt. Name(n) Große Sternmiere
Fundort Baggersee Grötzingen, am Waldrand
Koord. 343660Rechts/543270Hoch
Standort Lichter Waldrand nach NW offen, humöser Grund, zwischen Urtica dioica u. Lamium mac., unter Alnus glutinosa; in Gruppen v. 50 - 100 Ex.
Beschreibung Zerbrechlicher Stengel, Spreizklimmer, verblühte Ex. kräftiger, Kr. weiß, halb gespalten
Sammler: MS Datum 22.04.1998
Bestimmer: MS Datum 22.04.1998
Sammel-Nr. EX/1998/11

Es ist sinnvoll, sich für das Etikett einen Vordruck im Computer einzurichten, der dann nur noch ausgefüllt werden muß.

Das Etikett wird ebenfalls auf den Herbarbogen geklebt; sehen Sie also beim Aufziehen der Pflanze rechts unten auf dem Bogen genügend Platz für das Etikett vor.

Die fertigen Herbarbögen werden staubfrei und trocken am besten in einem Schrank gestapelt in Mappen aufbewahrt. Eventuell muss man mit Mottenpulver, Zedernholz o. ä. für die Dauerhaftigkeit des Herbars sorgen. Zum Transport einzelner Bögen immer Pappe unterlegen, um die Bruchgefahr zu verringern.

Kriterien für die Anerkennung eines Herbar als Exkursionstag.

  • Das Herbar soll im wesentlichen den genannten Kriterien entsprechen
  • Die Pflanzen sollten weitgehend richtig bestimmt sein
  • Anerkannt wird

  • - entweder ein Gräserherbar mit mindestens 16 Arten, wobei jede Familie der Gräser und Grasähnlichen mit mindestens 3 Arten vertreten ist
    - oder ein allgemeines Herbar mit mindestens 30 Arten aus 16 Familien; es sollten Farne, Gymnospermen, Liliatae und Magnoliatae vertreten sein
  • Bitte reichen Sie Ihr Herbar bis spätestens 15. September des Jahres ein (und warnen Sie mich am Semesterende vor, dass noch ein Herbar kommt)

Bitte beachten Sie: ordentliches Herbarisieren braucht Zeit für das Sammeln, Notizen machen und Bestimmen. Deshalb ist auf den Botanischen Exkursionen in der Regel keine Gelegenheit, "nebenher" das Herbar aufzubauen.

Herbarisieren im Team kann richtig  fun sein; vielleich organisiert ja mal jemand eine Grillparty mit Pflanzensammeln und gemeinsamen Bestimmen.

Übrigens: Herbarblattspenden (Duplikate) zum Aufbau eines Demonstrationsherbars, das dann auch in Kursen eingesetzt wird, sind stets willkommen.