Prof. Dr. Hartmut K. Lichtenthaler

Hartmut Lichtenthaler

Prof. Hartmut Lichtenthaler als Photosyntheseforscher geehrt

Für seine innovativen Forschungsarbeiten über die Photosynthese und zur Biochemie und Feinstruktur der Chloroplasten verlieh im September 2015 die amerikanische Wissenschafts-Stiftung, die Rebeiz-Foundation in Champaign/Illinois, dem Pflanzenbiochemiker Hartmut Lichtenthaler den Lifetime Achievement Award für Photosynthese. Die Stiftung zeichnet seit 2006 mit der Preisvergabe Wissenschaftler aus, die in den vergangenen Jahrzehnten Herausragendes in der Photosyntheseforschung geleistet haben. Bei der Ehrung  hervorgehoben wurden u.a. Lichtenthalers Aufklärung der funktionsabhängigen Ultrastruktur der Biomembranen in den Chloroplasten und deren Lichtadaptation, Pigmentausstattung und Photosyntheseleistung an Starklicht und Schwachlicht. Ganz besonders herausgestellt wurde seine Entdeckung  eines neuen Chloroplasten-eigenen Stoffwechselweges, des DOXP/MEP Pathway, für die Biosynthese der isoprenoiden Pflanzenstoffe, wie z. B. der Carotinoide, der Seitenketten der Chlorophylle und sehr vieler pflanzlicher Duftstoffe. Dieser Syntheseweg ist essentiell für die Biosynthese eines funktionierenden Photosynthese-Apparates in den Chloroplasten, den Zellorganellen der Photosynthese grüner Pflanzen.

Mit seiner Arbeitsgruppe wies Lichtenthaler außerdem nach, dass dieser Isoprenoid-Biosyntheseweg auch beim Malariaerreger Plasmodium falciparum vorkommt. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten der Malariabekämpfung mit Herbiziden und Hemmstoffen des neuen Isoprenoid-Stoffwechselweges. Dazu hat Lichtenthaler mit seinem Team ein Pflanzen-Testsystem entwickelt, mit dessen Hilfe neue Wirkstoffe gegen Malaria entdeckt und getestet werden können. Lichtenthaler ist auch einer der Pioniere der Entwicklung und Anwendung der Laser-induzierten „Multi-colour Fluorescence Imaging Methode“ zur nicht-invasiven Messung der Photosynthese-Leistung von Pflanzen und der Früherkennung von Pflanzenstress.

Hartmut Lichtenthaler leitete von 1970 bis zu seiner Emeritierung 2001 den Lehrstuhl Botanik 2 an der Universität Karlsruhe, heute KIT. Seit 2017 Ehrenmitglied der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

 

G. Govindjee (2021) In honor of Hartmut Karl Lichtenthaler. Photosynthetica 59 (SI), 1-3.

Thomas D. Sharkey and Govindjee (2016) Hartmut Lichtenthaler: an authority on chloroplast structure and isoprenoid biochemistry Photosynth Res (2016) 128: 117. doi:10.1007/s11120-015-0211-0

Christian Wilhelm (2003) On the occasion of Professor Hartmut Lichtenthaler’s retirement. JPP 160,103-104.

For details see Curriculum vitae (deutsche Version) and Wikipedia

Selected Publications

Developments of Biology at the University of Karlsruhe 1832-2010

Karlsruhe Botany and J.G. Kölreuter, the founder of genetics

Multi-colour Fluorescence Imaging of Photosynthesis and Plant Stress, Review 2021

Arbeitstagung Photosynthese

Chlorophyll and Carotenoid determination in leaves