Schweinischer Naturschutz: Das Kleefarn-Projekt

Marsilea Karlheinz Knoch
Sieht aus wie ein Klee, ist aber ein Farn: Marsilea quadrifolia

Der Kleefarn galt vor wenigen Jahren in Deutschland als ausgestorben. Als man den Rhein begradigte und die regel-mäßig überfluteten Auen austrocknete verschwand damit auch der Lebensraum dieses eigenartigen Farns.

Die Überraschung war daher groß, als man an einer Stelle der Rheinauen in einem renaturierten Feuchtbiotop einzelne Pflanzen wiederfand. Viele Jahrzehnte hatte der Tot-gesagte in Form kleiner Brutkörperchen (Sporokarpien) im Boden ausgeharrt.

Aus diesen letzten Überlebenden wurde im Rahmen des LIFE-Projekts Lebendige Rheinauen in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium im Botanischen Garten des KIT eine größere Pionierpopulation vermehrt und an einer geeigneten Stelle der Rheinauen wieder angesiedelt. Der Kleefarn braucht offene, schlammige Stellen, wo er nicht durch Konkurrenten überwuchert werden kann. Traditionell waren das die Schweineweiden, eine Wirtschaftsform, die es nicht mehr gibt. Mit Geldern aus dem Artenschutzprogramm des Landes konnte man einen Bauern dazu überreden, es wieder mit dieser traditionellen Form der Schweinehaltung zu versuchen (siehe Kasten) – der Erfolg war durchschlagend. Die ausgebrachten Kleefarne überlebten nicht nur, sondern breiten sich wieder aus. Das Projekt Kleefarn zeigt also beispielhaft, wie sich Erhaltung der Art ex situ und Erhaltung des Biotops in situ erfolgreich ergänzen können.