Carica papaya (Melonenbaum)

Die zarten crèmeweißen Blüten des Melonenbaums entspringen direkt am Stamm
In kurzer Zeit bilden sich zahlreiche, große Früchte, die sowohl in süßen als auch pikanten Speisen verwendet werden können.
Papain - ein Peptid aus dem Milchsaft der Papaya, dient als Fleischzartmacher oder als Medikament für Verdauungsbeschwerden.

Herkunft und Nutzung: Der Melonenbaum stammt aus den Küstenregionen des tropischen Amerika, wurde jedoch im Zuge der spanischen Kolonisierung über die ganze tropische Welt verbreitet. Der ansehliche Baum wächst sehr schnell und bringt schnell Früchte, die aus crèmeweißen Blüten entstehen, die unmittelbar am Stamm entspringen. Die Früchte sind im reifen Zustand orangerot gefärbt - im Handel werden sie zumeist in noch grüner Form verkauft, weil die reifen Früchte beim Transport sehr schnell faulen. Sie können jedoch noch nachreifen, wenn sie schon gelblich sind - die ganz grünen Früchte sollte man nicht kaufen, sie bleiben unreif und schmecken nicht gut. Selbst die reifen, an sich sehr süßen Früchte, werden in der Küche oft pikant eingesetzt, also eher wie Gemüse, zum Beispiel in der thailändischen oder laotischen Küche. Im Innern der Früchte findet man die schwarzen, pfefferkorngroßen Samen, die stark nach Kresse schmecken und Senfölglycoside enthalten. In den unreifen Früchten wird in sogenannten Milchröhren ein Milchsaft gebildet, der das Peptid Papain enthält. Papain kann Eiweiße abbauen (sogenannte proteolytische Aktivität) und wird daher als Fleischzartmacher eingesetzt. Außerdem kann es durch diese Eigenschaft bei Verdauungsbeschwerden mildern, vor allem bei Patienten, bei denen die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet.

Papaya und Gentechnik: Die Papaya zählt von ihrer wirtschaftlichen Bedeutung her zu den wichtigsten tropischen Nutzpflanzen und war eine der ersten Pflanzen, deren Erbgut vollständig entschlüsselt wurde. Sie war auch die erste tropische Nutzpflanze, die gentechnisch verändert wurde. Dabei geht es um eine Viruskrankheit, den Papaya Ringspot Virus, der epidemieartig ganze Plantagen dahinraffte und nur durch extensiven Einsatz von Insektiziden eingedämmt werden konnte - die Insektizide helfen nicht gegen den Virus, aber damit versuchte man die Blattläuse, die den Virus übertragen, zu vernichten. Vor allem auf Hawaii und inzwischen auch auf den Philippinen sind zahlreiche Plantagen inzwischen mit diesen virusresistenten Papayas bepflanzt. Natürlich gibt es hier eine heftige Diskussion über das Für und Wider dieser Technologie - zumal in diesen Ländern eine gesetzliche Regelung der Gentechnik gar nicht existiert und auch gar nicht wirklich kontrolliert wird. Auf der anderen Seite konnte die Menge an Insektiziden stark reduziert werden.

Wo steht sie? Im Seerosenhaus und im Tropenhaus sind große Papayapflanzen zu sehen, die Blüte erfolgt zumeist im Herbst, die Früchte sind von Herbst bis weit ins Frühjahr hinein zu sehen.