September: German Misple (Mespillus germanica)

Blüte der Echten Mispel, aufgenommen im Naturschutzgebiet "Oftersheimer Dünen" (Foto: M. Sommerfeld)
Frucht der Echten Mispel, aufgenommen am Naturstandort auf dem Michaelsberg Bruchsal-Untergrombach (Foto: M. Sommerfeld)

 

Die Echte Mispel ist ein 3 bis 6 Meter hoher, dorniger Strauch. Sie wird auch als dornenlose Variante kultiviert und erreicht dann eine baumartige Form. Aus den weiß blühenden und 4 bis 5 cm Durchmesser erreichenden Blüten entwickeln sich 2 bis 8 cm große, birnenförmige und rauh behaarte Früchte.

 

Mespilus germanica besiedelt sowohl Laub- und Tannenwälder mittlerer Standorte als auch Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte. Sie kommt nur in tieferen Höhenlagen vor und fehlt daher in den Alpen. Die Echte Mispel wird durchschnittlich 30 bis 50 Jahre alt, kann in einzelnen Fällen aber auch bis 100 Jahre alt werden.

 

Die Früchte der Echten Mispel sind erst bei beginnender Fäulnis genießbar und sollten zum Verzehr frühestens nach dem ersten Frost geerntet werden. Nach einer zwei- bis dreiwöchigen, kühlen und trockenen Lagerung werden die Früchte süß und weich. Allerdings können diese bei falscher Lagerung vom Schimmelpilz befallen werden, weshalb die Früchte vor der Lagrung vorbeugend in Salzwasser getaucht werden sollten.

 

Die reifen Früchte lassen sich am einfachsten genießen, indem man das Fruchtfleisch aus der Schale löffelt, wodurch der Steinsame zurückbleibt. Unreif geerntete Früchte können auch tiefgefroren und bei Bedarf aufgetaut werden. Außer zum Direktverzehr eignen sich die Früchte für Gelees, Marmeladen, Most und Soßen. Sie sind auch als Zusatz zu Kompotts oder Apfelwein geeignet. Als Delikatesse gelten gezuckerte und in Essiglösung eingelegte Früchte, die nach Belieben mit Zimt und Nelken gewürzt sind.