Apium graveolens (Echter Sellerie)

Der Wilde Sellerie, aufgenommen am Naturstandort (Foto: A. Radkowitsch)

Der Echte Sellerie bevorzugt nasse, nährstoffreiche, kalk- und salzhaltige Böden. Er tritt in Europa v.a. an den Küsten in Salzwiesen oder an Salzstellen im Binnenland wie Gräben auf. Als Wildform des Gemüseselleries kommt ihr außerdem eine besondere kulturhistorische Bedeutung zu.

In Deutschland gilt die Art als stark gefährdet. Von den beiden einzigen Vorkommen in Baden-Württemberg existiert heute nur noch eines an der Salzquelle in Ubstadt-Weiher. Es ist seit 1830 bekannt. Dort war die Art jahrzehntelang häufig, wurde aber durch den Ausbau der Quelle so gut wie ausgerottet. Trotz der extrem schlechten Standortbedingungen im Biotop haben drei blühende und fruchtende Pflanzen den Jahrtausendwechsel überlebt. Daher wurden im Jahr 2001 von den letzten fruchtenden Exemplaren des Echten Selleries Samen gesammelt. Mit diesen wurde im Botanischen Garten des KIT eine Erhaltungskultur angelegt. Nach der Sanierung des Salzbiotops im selben Jahr wurden 2002 einige nachgezogene Pflanzen am Originalstandort erfolgreich nachgepflanzt: Mittlerweile wachsen an der Salzquelle zahlreiche Sellerie-Stauden auf rund zwei Quadratmetern Fläche.

Wegen seiner extremen Seltenheit ist der Echte Sellerie in Baden-Württemberg akut vom Aussterben bedroht. Für den Erhalt des letzten Vorkommens trägt das Land Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung, weshalb der Echte Sellerie im August 2001 im Botanischen Garten des KIT in Erhaltungskultur genommen wurde. Die Art wurde dabei aus Samen, die den Pflanzen an der Salzquelle in Ubstadt-Weiher entstammen, vermehrt.