Haworthia - eine dekorative Gruppe sukkulenter Pflanzen

Die wasserspeichernden Blätter sind mit dekorativen Warzen und Wachsbildungen dekoriert - hier Haworthia truncata
Die Blüten dieser robusten Gewächse sind erstaunlich filigran - hier Haworthia emelyae

Die Haworthien, eine Schwestergruppe der Aloe-Gewächse, bilden eine dekorative Gruppe sukkulenter Pflanzen, die im trockenen Südafrika vorkommen. Ähnlich wie die lebenden Steine (Lithops) speichern sie das Wasser in ihren aufgeschwollenen Blättern. Auf ihrer Oberfläche finden sich oft weiß gefärbte Warzen, die das Sonnenlicht reflektieren und so die Überhitzung der Blätter verhindern.

Die erstaunlich filigranen Blüten wachsen zwischen den fast steinartigen Blättern an langen Stielen heraus und zeigen die Verwandtschaft zu den Affodil-Gewächsen des Mittelmeers und wirken lilienartig - in der Tat sind Haworthien einkeimblättrig. Mit den Aloen lassen sich fruchtbare Hybriden herstellen, was die nahe Verwandtschaft betont. Genutzt werden sie vor allem als dekorative und originell aussehende Zimmerpflanzen, vermutlich tragen sie aber auch medizinisches Potential in sich, denn der Blattsaft hat stark antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe. Tatsächlich wird Haworthia limifolia auf den Märkten von Durban als Heilpflanze verkauft. Die Zulu stellen daraus einen wirksamen Absud her, der Magenbeschwerden lindert.

Die meisten Anpassungen der Haworthien an die Trockenheit kennt man auch von anderen sukkulenten Pflanzen. In einem Punkt schießen sie aber den Vogel ab: die Wurzel kann sich nämlich muskelartig zusammenziehen und so selbst in ausgetrockneten Boden eindringen und auch die fleischigen Blätter an die Erdoberfläche pressen, was die Verdunstung weiter reduziert. Wie diese Wurzelkontraktionen zustandekommen, ist noch unerforscht...

Wer diese kuriose Pflanzengruppe ansehen möchte, findet sie im hinteren Teil des Sukkulentenhauses, vom Verbinder aus kommend im linken Durchgang.