Agathis dammara (Kauri-Baum)

Die Kauribäume kommen in mehreren Arten im Raum Südostasien, Malayisches Archipel, Neu-Guinea, Neuseeland und Australien vor. Bei uns im Palmenhaus wächst der Borneo-Kauribaum (Agathis dammara), der im Norden bis Vietnam gedeiht und seinen Schwerpunkt auf Neu-Guinea und Borneo hat. Die Kauribäume könnten auf den ersten Blick als Laubbäume durchgehen, es sind jedoch sehr urtümliche Koniferen (Nadelbäume), die mit der Araukarie verwandt sind. Diese Bäume sind also Nacktsamer und bilden männliche und weibliche Zapfen, die wie bei unserer Kiefer auf einem Baum vorkommen, aber getrennt voneinander sind (Einhäusigkeit). Die Samenanlage ist nicht von einem Fruchtknoten umschlossen, sondern liegt "nackt" auf der Zapfenschuppe. Die Kauribäume stammen noch aus einer Zeit, als der südliche Urkontinent Gondwanaland noch nicht zerbrochen war, durch die Kontinentaldrift wurden sie daher auf das heutige Areal zersplittert, inzwischen sind die Meeresarme dazwischen nicht mehr zu überbrücken, man würde eigentlich erwarten, dass die Borneo-Kauribäume in Vietnam eine ganze andere Art sein sollten als jene auf Neu-Guinea. Wie andere lebende Fossilien haben sich die Kauribäume seit mehr als 100 Millionen Jahren jedoch kaum verändert. Sie sind also von Natur aus schon bedroht. Die Übernutzung durch uns Menschen wird ihnen bald den Rest geben - es geht um das ausgehärtete, bernsteinartige Harz (Kopal), das für Firnis und als Räucherwerk genutzt wird. Das malayische Wort dammar bedeutet Träne und wird für eine Reihe von Harzen benutzt. Der Borneo-Kauribaum wird aufgrund des lateinischen Namens gelegentlich mit dem Dammarbaum verwechselt, der ebenfalls für sein Harz genutzt wird, jedoch ein Verwandter unseres heimischen Pfaffenhütchens ist.