Vertical Farming

 

Klingt verrückt, funktioniert aber. Unter Vertical Farming versteht man eigentlich den Anbau von Pflanzen in Regalsystemen, etwa auf Dächern oder anderen Flächen der Stadt. Das lohnt sich natürlich nicht für Grundnahrungsmittel, wohl aber für Produkte, die eine hohe Wertschöpfung haben, wie etwa Gemüse, Salate, Kräuter oder Medizinalpflanzen.

Gemeinsam mit der Firma Vertical Farm Tech in Waldbronn gehen wir nun einen Schritt weiter in die Vertikale - die Pflanzen werden nämlich gezielt einem Schwerkraftreiz ausgesetzt. Grundlage für diese Idee sind Ergebnisse aus unseren Forschungen zur Schwerkraftreaktion, die schon beinahe zwei Jahrzehnte alt sind und erst jetzt von der Öffentlichkeit "wiederentdeckt" wurden. Durch die Schwerkraftreizung werden nämlich die Mikrotubuli, Teile des sogenannten Zellskeletts, aktiviert, was in der Ausschüttung des Hormons Jasmonsäure mündet. Jasmonsäure ist nun ein wichtiger Regulator für den Sekundärstoffwechsel, der für die meisten wertgebenden Inhaltsstoffe von Pflanzen verantwortlich ist. Nachdem die ersten Arbeiten mit einem Prototypen einer Vertical Farm Kammer mit Pfefferminze als Piloten sehr vielversprechend waren, konnten wir nun eine Förderung durch das BIPL BW Invest Programm des Landes einwerben. Damit soll diese neue Technologie zur Kultivierung seltener Heilpflanzen wie der Arnica ermöglichen, so dass die Wildsammlung dieser bedrohten Arten nicht mehr benötigt wird. In Zusammenarbeit mit Biopro BW und der Fachinitiative Phytopharmaka des Landes arbeiten wir derzeit daran, diese Technik für die Bioökonomie zu entwickeln.   mehr...