Pflanze des Monats Mai: Schachblume (Fritillaria meleagris)

Die Schachblume, Fritillaria meleagris (Foto: K. Knoch)
Eine weiße Farbvariante der Schachblume (Foto: M. Sommerfeld)

 

Die Schachblume als beliebte Zierpflanze ist Anfang des Monats Mai in vielen Gärten blühend anzutreffen. Wie auch die Küchenschelle ist die Blume des Jahres 1993 in freier Wildbahn allerdings eine sehr seltene und in Deutschland stark gefährdete Art.

 

Namensgebend sind die schachbrettartigen Muster, wobei der Artname meleagris Perlhuhn bedeutet. Die trübroten, heller karierten Blüten sind regelmäßig auch weiß gefärbt. Das Schachbrettmuster ist in diesem Fall nur zart zu sehen. Selten treten auch reinweiße Blüten ohne Musterung auf.

 

Die Schachblume ist mit 15 bis 30 cm Wuchshöhe eine eher unscheinbare Pflanze aus der Familie der Liliengewächse. Sie besiedelt sonnige und feuchte bis nasse Böden. Mäßigen Stickstoffreichtum erträgt die Pflanze ebenso wie Überschwemmungen.

 

Wie bereits erwähnt ist die Schachblume in Deutschland stark gefährdet und daher nach der Bundesartenschutz-Verordnung besonders geschützt. Die derzeit noch vorhandenen Bestände nehmen durch die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume stetig ab. Während Nasswiesen heutzutage nicht mehr entwässert und trockengelegt werden, ist die Eutrophierung der Böden durch Dünger und die damit verbundene Anreicherung von Nährstoffen im Boden die Hauptursache für die schwindenden Bestände. Die größten deutschen Vorkommen existieren im Sinntal im Landkreis Main-Spessart.

 

In den letzten Jahren wird gelegentlich von Neufunden der Schachblume berichtet. Leider beruhen diese Funde oft darauf, dass Naturbegeisterte die im Gartenhandel günstig zu erwerbende Art wieder ansiedeln wollen. Meist geschieht dies auch ohne jegliche Rücksicht auf die früheren Verbreitungsgebiete der Art. Das Hautproblem ist, dass die im Handel erhältliche Art züchterisch verändert wurde. Das Genom ist somit nicht mehr identisch mit dem der wildwachsenden Art.