Das Lehmann-Projekt

Lehmann Wilhelm Lehmann
In seinen Bukolischen Tagebuch verdichtete Wilhelm Lehmann genaue Beobachtung der Natur zu vielschichtigen Sprachbildern. (Bild: Deutsches Literaturarchiv Marbach a.N.)

Lyrik und Botanik. Wilhelm Lehmanns Flora

Unter dieser Überschrift werden ab Mitte Oktober im Botanischen Garten des KIT und in der Pädagogischen Hochschule Pflanzenaquarelle von Rüdiger Ziegler zu Auszügen aus dem „Bukolischen Tagebuch“ von Wilhelm Lehmann gezeigt. Das interdisziplinäre Kooperationsprojekt - seitens der PH vom Institut für deutsche Sprache und Literatur sowie dem Institut für Biologie und Schulgartenentwicklung getragen - verbindet Umweltbildung mit literarischer Bildung. Ein ganzes Jahr lang wird jeden Monat eine andere Pflanze vorgestellt – so wie sie der bildende Künstler, der Biologe, der Dichter sieht. Wilhelm Lehmann (1882-1968), ein bedeutender Lyriker des 20. Jahrhunderts, machte zwischen 1927 und 1932 auf seinen Wanderungen durch die Ostsee-Landschaft um Eckernförde vielfältige Naturbeobachtungen und Reflexionen, die zunächst als Kolumne in der beliebten Wochenzeitung „Grüne Post“ und später unter dem Titel „Bukolisches Tagebuch“ in Buchform erschienen. Damit ist Lehmann ein früher Vertreter oder Vorläufer des erst heute auch in Deutschland etwas populärer werdenden „nature writing“. Lehmann malt mit Worten und hebt dabei weniger die wissenschaftlichen Details als vielmehr die typischen, wesenhaften Merkmale der Pflanze hervor - in einer sehr präzisen und anschaulichen Sprache. Oft sind es nur wenige Worte, mit denen er die Blüte einer Wildblume charakterisiert: sprachliche Bilder und Vergleiche, die sich weit tiefer einprägen als die lateinische Artenbezeichnung.

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Ansprechpartner:

Prof. Dr. Peter Nick peter nick does-not-exist.kit edu         

Dr. Wolfgang Menzel menzel does-not-exist.ph-karlsruhe de