Elettaria cardamomum (Grüner Kardamom)

Es gibt zwei Arten von Kardamom, die beide zu den Ingwergewächsen gehören, also mit Ingwer, Galgant und Curcuma verwandt sind. Der Schwarze Kardamom (Ammonum subulatum) wird eher für Fleisch eingesetzt und schmeckt rauchig. In Bengalen und China angebaut. Bei uns ist er nicht sehr bekannt. Bei uns bekannter ist der Grüne Kardamom (Elettaria cardamomum). Bei uns kennt man ihn vor allem als Aroma für exotische Süßspeisen, etwa syrisches Bakhlava. In seinem Herkunftsland Indien wird er durchaus auch zum Würzen von salzigen Speisen verwendet, er ist die Grundlage der Massalas, der zahlreichen und sehr unterschiedlichen Gewürzmischungen. Alexander der Große lernte den Kardamom auf seinem Indienfeldzug vor über 2300 Jahren kennen und brachte ihn nach Griechenland. Im Gegensatz zu Ingwer und Curcuma, die steril sind und daher nur über menschliches Zutun vermehrt werden können (indem man die Rhizome teilt und einpflanzt), ist der Kardamom auch noch wild zu finden, in den Western Ghats, einem Bergzug hinter Mumbai. Kardamom ist sehr teuer, nach Safran und Vanille das dritt-teuerste Gewürz der Welt. Der eigentümliche Geschmack geht auf die Monoterpene Cineol (auch in Lorbeer und Nelke enthalten) und Terpinylacetat zurück. Beide haben eine antibakterielle, schmerzlindernde, aber auch stimmungsaufhellende Wirkung. Botanisch haben wir es mit einer Kapselfrucht zu tun, wobei die Samenanlagen nicht ganz eingeschlossen sind und teilweise wie bei den Koniferen freiliegen. Die grünen Schalen der Frucht heißen Arillus. Den Grünen Kardamom gibt es in zwei Unterarten vor – dem wertvollen Malabar- und dem als Ersatz eingesetzten Ceylon-Kardamom. Die Blüte ist reduziert, nur die Unterlippe ist auffällig, bestäubt wird sie von Rüsselbienen.