Armeria maritima subsp. elongata (Sand-Grasnelke)

Blüte der Sand-Grasnelke, aufgenommen am Naturstandort bei Waghäusel-Wiesental (Foto: M. Sommerfeld)

Die Sand-Grasnelke ist eine Charakterart der Sanddünen der nördlichen Oberrheinebene. Früher kam die Art, die übrigens zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae) gehört, im Rhein-Neckar-Raum an sandigen Säumen der Schwetzinger und Walldorfer Hardt vor. Diese Vorkommen sind allerdings in den 1980-er Jahren zerstört worden, so dass die Sand-Grasnelke in unserer Region nur noch bei Ötigheim sowie auf den Speyerer Sanden vorkommt. Neu gefunden wurde im Jahre 2011 eine kleine Kolonie bei Waghäusel-Wiesental, wo derzeit über 100 Pflanzen in einem Regenrückhaltebecken sowie dem Grünstreifen einer Tankstelle wachsen. Möglicherweise haben die Samen im Boden der ehemaligen sandigen Äcker überdauert und durch Erdbewegungen wieder geeignete Keimbedingungen vorgefunden.

Dennoch ist die Sand-Grasnelke in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Als Gefährdungsursachen sind vor allem Bebauung, Abbau und Abgrabung der Sandbiotope, eine Aufforstung von Küsten- und Binnendünen, das Betreten und Befahren sowie die Verbuschung von Magerrasen mangels Pflegemaßnahmen anzusehen.

Um die äußerst dekorative Art zu erhalten, wurden in den Jahren 2005 und 2006 Samen der Sand-Grasnelke am Naturstandort bei Ötigheim gesammelt und die Art im Botanischen Garten des KIT erfolgreich ausgesät. Anfang Mai sind die hellrosa Blüten der Sand-Grasnelke in unserem Erhaltungsbeet im Freiland zu bestaunen.