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KliwiresseOctober 1, 2022 our new Interreg-Upper Rhine project Kliwiresse has been launched. A research net, coordinated by the Botanical Institute with partners from three countries in the region works to adapt viticulture to climate change. In many places, new vineyards can be laid down only with artificial irrigation, leading to conflicts with the supply of drinking water. We ask the ancestor of our grapevine, the almost extinct European Wild Grapevine, for help. Here, we search for genes that help to cope with heat, UV and drought stress, to cross them into cultivated grapevine. We will employ cutting edge technologies such as automised microscopy, non-targeted metabolomics, or double haploidisation. Goal are ´KliWi-Grapes (for Klima-Widerstandsfähig, climate resilient) that are supposed to continue the success story of the PiWi-Grapes (for Pilz-Widerstandsfähig, fungal resistant) that had also been developed in our region. At the same time, for the rootstock and fruit grapes relevant in our region, we will develop knowledge based predictors of their climate resilience, to help winegrowers to adapt to climate change by adjusting their selections. The project runs for three years and will cost 2.8 million €, whereby 1.6 million € will be covered by Interreg Upper Rhine. more about Kliwiresse |
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M4F - Microbes for Future
Der Klimawandel ist auch in unserer Region angekommen. Die heißen und trockenen Sommer hinterlassen auch im Weinbau immer mehr Spuren. An sich harmlose Pilze, die als zumeist friedliche "Mitesser" im Holz des Weinstocks siedeln, werden plötzlich zu üblen Killern, die ihre Wirtspflanze binnen weniger Tage mit Giftstoffen umbringen und dann die Energie der Leiche nutzen, um sich der sexuellen Fortpflanzung hinzugeben und dann über die Sporen sich einen neuen, ertragreicheren Wirt zu suchen. Es handelt sich nicht um eine neue Krankheit. Die erste Beschreibung dieses sogenannten apoplektischen Zusammenbruchs stammt aus dem im frühen Mittelalter herausgegebenen Buch Kitab al Filaha, das damals das gesammelte landwirtschaftliche Wissen der arabischen Welt wiedergab. Freilich ist dieses Phänomen, unter den Winzern auch als Esca-Syndrom bekannt (weil das Holz zunderartig, lateinisch esca, zersetzt wird) immer häufiger geworden. Allein im Elsass werden die 2018 durch Esca verursachten Schäden auf mehr als 1 Mrd. € geschätzt.
In unseren früheren Forschungen konnten wir zeigen, dass die Apoplexie von einer fehlgeleiteten chemischen Kommunikation zwischen dem gestressten Wirt und dem Pilz verursacht wird. Wir konnten ebenfalls zeigen, dass manche Europäischen Wildreben in der Lage sind, diese Kommunikation zu ihren Gunsten zu verändern und so resistent sind. Wenn wir ein Verfahren finden, dies auch in unseren anfälligen Kulturreben hinzubekommen, könnten wir so den Weinbau klimafest machen.
Genau dies ist das Ziel unseres Projekts „Microbes for Future“. So wie wir eine Darmflora haben, die für unser Immunsystem wichtig ist, besitzen Pflanzen in ihrem Wurzelraum ein sorgsam gepflegtes Pflanzenmikrobiom. Wir wollen nun herausfinden, wie sich dieses Mikrobiom von kranken und gesunden Reben unterscheidet und ob wir es günstig beeinflussen können. Dazu wollen wir sogenannte terra preta (Schwarzerde) einsetzen und untersuchen, wie wir dadurch das Mikrobiom und das pflanzlichen Immunsystem verbessern können.
Das Projekt ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem Botanischen Institut (Prof. Dr. Peter Nick) und dem Institut für Biologische Grenzflächen V (Prof. Dr. Anne Kaster) und wird aus dem Strategiefond des Präsidiums gefördert.