3: Unsere Wahrnehmung ist nicht objektiv!

Suchen Sie sich mit folgenden Fragen als Gruppe auseinander. Jedes Gruppenmitglied sucht sich dann jeweils eine aus, die in der Folgesitzung mit den anderen diskutiert wird.
  1. Immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens werden auf KI umgestellt. KI hat ja keine Emotionen. Sind die durch KI getroffenen Bewertungen daher objektiver als menschliche?
  2. Die Bildung von Kategorien ist eine menschliche Fähigkeit, die es erlaubt, komplexe Situationen zu bewältigen. Andererseits kann die Bildung von Kategorien dazu führen, dass man Abweichungen nicht wahrnimmt. Das nennt man dann ein Vorurteil. Versuchen Sie einmal, anhand eines Ihnen bekannten Vorurteils (am besten eines, das Sie selbst haben, ohne es natürlich als Vorurteil zu sahen) den Punkt zu bestimmen, wo der Übergang zwischen Kategorie und Vorurteil liegt.
  3. Sie führen einen Western-Blot durch, um die Expression eines rekombinanten Proteins zu überprüfen. Zusätzlich zu der Bande in erwarteter Größe tritt eine zweite Bande von anderer Größe auf. Sie müssen über diesen Versuch ein Protokoll verfassen. Wie gehen Sie vor und warum?
  4. Im ersten Semester mussten Sie sehr viele mikroskopische Präparate zeichnen. Das wirkt im digitalen Zeitalter reichlich antiquiert. Warum wollten wir dennoch, dass Sie zeichnen?
  5. Suchen Sie ein Beispiel aus einer Vorlesung, wo unerwartete Daten aus einem Experiment zu einer neuen Erkenntnis geführt haben und erläutern Sie kurz, was die Erwartung war, was beobachtet wurde und inwiefern diese Beobachtung zu einer neuen Sichtweise geführt hat.
  6. Wählen Sie sich ein Experiment aus einem Praktikum Ihres Bachelor-Studiums. Schreiben Sie dafür auf:
  • Von welcher Beobachtung dieses Experiment ausging.
  • Welche Erklärung dem Experiment zugrundeliegt.
  • Welche Art von Beobachtungen (möglichen Ausgängen) durch das Experiment gemacht werden können und was diese Daten dann bedeuten.

Nachbereitung zu 3: Wahrnehmung

 

  • Zum Phänomen der selektiven Aufmerksamkeit – Kommentar von Prof. Dr. Paul Bloom in der New York Times
  • Originalfilm über die Bienensprache von Carl v. Frisch (1926), schauen Sie mal hin, wie er seine "Beobachtungen" überhaupt ermöglicht hat. Film