Jasmonat und Klimastress

Jasmonsäure und die pflanzliche Resilienz gegen Klimastress.

[39] Riemann M, Dhakarey R, Hazman M, Miro B, Kohli A, Nick P (2015) Exploring jasmonates in the hormonal network of drought and salinity responses, Frontiers Plant Sci 6, doi: 10.3389/fpls.2015.01077. pdf

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Worum geht es?

Resilienz gegen abiotischen Stress wie Trocken-, Salz- und Alkalistress wird immer wichtiger, um die Landwirtschaft gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Dabei geht es nicht nur um Dürre, sondern auch um Bodenversalzung, weil durch künstliche Bewässerung bei der Verdunstung Salz zurückbleibt. In zahlreichen Gegenden der Erde enthalten die Böden noch Magnesiumsalze, so dass bei Wassermangel die Wurzeln durch Alkalinisierung geschädigt werden. Die Resilienz von Nutzpflanzen gegen diese Stressformen. wird durch das Stresshormon Jasmonsäure gesteuert. Unser Reviewartikel fasst nicht nur zusammen, welche Rolle Jasmonsäure dabei spielt, sondern entwickelt auch ein modulares Modell, wie die Pflanze die unterschiedlichen Formen von Stress unterscheidet. Die Erkennung funktioniert also kombinatorisch - Trockenstress wird über einen Einstrom von Calcium erkannt, bei Salzstress kommt noch ionischer Stress dazu, Alkalistress wird dann noch über die zusätzliche Absenkung der Protonen wahrgenommen. Schließlich zeigen wir, dass für die Aktivierung der Resilienz die Jasmonat-Signalleitung schnell aktiviert, dann aber auch schnell wieder abgeschaltet wird. Wenn hingegen das Signal sich nur langsam aufbaut und dann oben bleibt, kommt es zur Schädigung der Pflanze - das ist letztendlich nicht anders als bei einem menschlichen burnout.