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WS 2025-2026: Life is Cellular – But What Is A Cell?Entdeckt wurden Zellen durch Robert Hooke in einem Stück Flaschenkork, aber erst zwei Jahrhunderte später als Baustein allen Lebens erkannt. Inzwischen ist die "Zelle" ein zentrales Konzept der Biologie. Wie andere zentralen Konzepte der Biologie sind sie jedoch seltsam schillernd geblieben. Das Lehrbuchbild von Kästchen, in denen fein säuberlich klar umgrenzte Organellen "Leben" hervorbringen, ist definitiv falsch. Aber wie müssen wir uns die "Zelle" eigentlich vorstellen? Wir nähern uns von verschiedenen Richtungen - Wie stellt man sich die Entstehung der ersten Zelle vor? Wie entstand die ungleich komplexere eukaryotische Zelle? Wie kann man verstehen, dass Zellen in unterschiedlichen Typen auftreten? Kann man Zellen einfach zusammenbauen? Wie ist das Verhältnis von Zellen unterschiedlicher Lebensformen, wenn sie in komplexen Ökosystemen zusammenwirken?
Zeit: Di 14:00-15:30
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Cells from rocks and waterIm Rahmen des Forums für Kritische Interdisziplinarität (mehr...) geht es dieses Semester um ein zentrales Konzept der Biologie - die Zelle. Leben ohne Zellen gibt es nicht, aber wie ist die erste Zelle entstanden? Prof. Dr. Bill Martin, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf: Cells from rocks and water. Di, 25. November 2025, 14:00. Gbd. 40.50 Engler-Bunte HS
Biology is a science of exceptions, which makes it all the more significant when we find biological rules to which there are no exceptions. The principle of the cell is one such rule. All life is composed of cells. There are no exceptions. Virusses are not an exception, as they are not life, they are parasites that always require a living, metabolizing cell for their own proliferation. What are cells? From the standpoint of life as a process, cells are sets of exergonic aqueous chemical reactions (metabolism) that fuel endergonic catalyst-formation reactions (instructed peptide synthesis) surrounded by a lipid membrane that separates the latter two from the environment. How can something of such complex nature have arisen from the elements on the early Earth? Life and cells obey the laws of thermodynamics. That makes it easy to order things. Because metabolism makes everything in the life process go forward, it had to come first. Information makes metabolism heritable, it requires metabolism (energy) and compartmentation but not lipids. It came second. Lipids are only required for the free living state. They came last, and they differ across the Bacterial-Archaeal divide. That leaves us looking for geochemical environments that fix carbon dioxide and release energy (precursors of metabolism), harbour good inorganic catalysts (precursors of enzymes), and naturally form inorganic compartments (precursors of cellular organization) that contained proto-life until cells could emerge. Hydrothermal vents provide all three components: organic energy, catalysts and compartments. Did life arise there? Almost certainly. How? That is the subject of the talk. Literature: https://arxiv.org/abs/2510.08410 or www.molevol.hhu.de |
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Forum für Kritische Interdisziplinarität (FKI)
Was ist die Motivation?
Wissenschaft war und ist eine zentrale Triebfeder der menschlichen Kultur. Während die aktive Teilnahme an wissenschaftlichen Debatten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ein ganz selbstverständliches Element des Kulturlebens war, sind sich inzwischen Wissenschaft und Gesellschaft einander fremd geworden. In der gesellschaftlichen Wahrnehmung ist Wissenschaft für Außenstehende kaum zu verstehen und steht im Ruf, über "ein spezialisiertes Nichts fast alles zu wissen". Das Gespräch über die Fachgrenzen hinweg, der Mut auch von jenseits des Zauns intelligente Fragen zu stellen oder scheinbar festgefügte Ideen kritisch zu hinterfragen, ist nötiger denn je.
Was wollen wir?
Als ein Beitrag dazu richten wir im Moment am KIT das „Forum für kritische Interdisziplinarität“ (FKI) ein. Grundstock ist das Preisgeld für den Landeslehrpreis, der 2015 zum ersten Mal ans KIT ging (Presseinformation). Mit dem FKI verfolgen wir zwei Ziele:
1. Inhaltlich sollen Themen präsentiert und diskutiert werden, die interdisziplinär sind. Dies umfaßt zum einen typische Grenz- und Querschnittsfragestellungen, die zum eigenen Fragen und Diskutieren anregen, etwa „Form und Prozeß“, „Organismus und Struktur“, „Geschichte und Natur“, „Kraft und Gesetz“. Zum anderen soll aber auch die Veränderung der Wissenschaften selber – und hier vor allem die Naturwissenschaften – sichtbar gemacht werden. Wie hängen unsere Konzepte von unseren Werkzeugen und Medien ab? Wie bestimmen die Methoden, die uns zur Verfügung stehen, die Bilder, mit denen wir die Welt um uns erklären?
2. Interdisziplinarität lebt vom Gespräch und die zentrale Form des FKI wird daher das wissenschaftliche Gespräch. Ein besonderes Anliegen ist es uns daher, diese Formen zu leben und in verschiedenen Formaten für Studierende unterschiedlicher Disziplinen zugänglich zu machen. Hierher gehören neben „klassischen“ Vorträgen vor allem Themenworkshops und Summerschools.
Das FKI richtet sich an Studierenden aller Fachrichtungen, die schon Studienerfahrungen gesammelt oder einen Studienabschluß erworben haben. Wenn Sie Interesse haben, sprechen Sie uns doch einfach an!
Prof. Dr. Mathias Gutmann, Institut für Philosophie
Prof. Dr. Peter Nick, Botanisches Institut

